Ein Blick auf das Winterliche Erlbach

 

 

 

Geschichte von Erlbach

 

 

Das Gebiet, in dem Erlbach liegt, wurde ab 1150 von oberpfälzischen Bauern als Waldhufendorf besiedelt, doch erst 1303 urkundlich erwähnt. 1378 wird es als „Erlebach“, das heißt „die Siedlung am Erlenreichen Bach“ bezeichnet.

Zwischen 1452 und 1804 übte eine Familie Thoß als Rittergutsbesitzer in Erlbach grundherrliche Rechte aus.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort unter Brandschatzungen und der Pest zu leiden. Die Einwohnerzahl ging um ein Drittel zurück. Im 17. Jahrhundert siedelten sich böhmische Exulanten, die wegen der Gegenreformation ihre Heimat verlassen mussten in Erlbach an. Sie brachten die Anfänge des Musikinstrumentenbaues als Nebenerwerb zur Landwirtschaft in den Ort. Dieser erlebte am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Aufschwung. Vor allem der Bau von Holzblasinstrumenten, Zupf- und Streichinstrumenten und Bogenbau waren verbreitet. Das heutig Bild des Ortskernes, der einen eher kleinstädtischen als dörflichen Charakter trägt, entstand in dieser Zeit.

In Erlbach fand 1823 die letzte öffentliche Hinrichtung in Sachsen mit dem Schwert statt.

Mit der Bahnstrecke Siebenbrunn–Erlbach erhielt der Ort im Jahre 1911 einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Der Verkehr auf der Strecke wurde 1975 wieder eingestellt und die Gleise zurückgebau

 

 

Quelle: Wikipedia

 

 

Die Landesgemeinde



Östlich von Erlbach, im Schwarzbachtal, liegt die Landesgemeinde. Hier wurde vor einigen hundert Jahren, die Flößerei betrieben. Daher wird der Schwarzbach auch als Floßbach bezeichnet, außerdem befinden sich in der Landesgemeinde noch zwei Floßteiche, der vordere und der hintere. Der hintere Floßteich war bis 1922 völlig ausgetrocknet. Auf Anregung des Markneukirchner und Erlbacher Gebirgsverein hat die damalige sächsische Regierung unter Aufwendung bedeutender Geldmittel die Wasserfläche wieder angestaut. Im Jahre 1658 wurde hier eine Papiermühle errichtet. In einer Urkunde von 1717 heißt sie „Obere Erlbacher Mühle“. 1860 wird sie durch Feuer vernichtet, 1861 wieder aufgebaut. 1862 erwirbt sie Friedrich Wilhelm Dietrich aus Hartmannsdorf. Er, sein Sohn und später der Enkel bewirtschaften die Mühle bis zu Einstellung des Betriebes im Jahre 1915. Die Dietrichs fertigen Konzeptpapiere für Behörden, sowie Pappen und Papiere für die heimische Musikindustrie, vornehmlich aus böhmischen Lumpen. Um 1900 herum wurde die Papierfabrikation aufgegeben. Sie wurde zu einer Knochenmühle und erzeugte Düngemittel. 1915 wurde auch dieser Betrieb eingestellt, und Dietrich beschäftigte sich mit Landwirtschaft für den Hausbedarf. 1918 erwarb Sanitätsrat Dr. Schmidt aus Leipzig-Schönefeld das Anwesen, und zwar in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des „Vereins für Wohlfahrtspflege im Bezirk Leipzig-Land“ für 26389 Mark und schenkte es dem Verein mit der Bestimmung, ein Kinderheim daraus zu machen und zu unterhalten. Die Eröffnung erfolgte am 15. Juni 1921 mit 50 erholungsbedürftigen Leipziger Kindern. Später bot Dr. Schmidt das Heim dem Bezirksverband Leipzig-Land unentgeltlich unter gewissen Bedingungen an. Dieser übernahm es im Jahre 1923, baute es gründlich um und weihte das erweiterte Kindererholungsheim am 2. November 1928 feierlich ein.

 

 

Quelle: „Wo auf hohen Tannenspitzen“ Paul Apitsch 1932



Quelle: unbekannt
Quelle: unbekannt

Die Bilder wurden von Regina Greißing zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!